Lebensfäden loslassen
Sterbekultur in der
stationären Altenpflegen
Das Sterben und der Tod gehören zum Leben, auch wenn das in
unserer Gesellschaft oft ausgeblendet wird. Wir haben wenig
Erfahrung mit dem Tod,
denn wir kommen, verglichen mit den Menschen in früherer Zeit,
seltener mit ihm in Berührung. Die Zahlen der Menschen, die in
Deutschland in
Institutionen sterben sind richtungsweisend, um sich mit einer
Sterbekultur in der stationären Versorgung auseinanderzusetzen.
Im Verlauf der Begleitung sterbender Menschen ist man als
professionelle Mitarbeiterin vielfältigen Anforderungen
ausgesetzt.
Zum einen sind da die vorrangigen Bedürfnisse und Belange der
sterbenden Person, die Ansprüche von Familien/ Angehörigen. Zum
anderen
sind da die Rahmenbedingungen der Einrichtung, der "normale“
stationäre Alltag im KollegInnenkreis und nicht zu vergessen die
eigenen Auseinandersetzungen durch die Konfrontation mit diesem
existentiellen Erlebnis.
In diesem Seminar wird die Bedeutung von Palliativ-Care in der
letzten Lebensphase für alte Menschen beleuchtet.
Mit Blick in die Wissenschaft wird analysiert, inwiefern
Unterschiede im Vergleich des Sterbeprozesses von Menschen mit
Demenz und
anders chronisch kranken alten Personen zu erkennen sind und
welche ethischen Fragestellungen und Handlungsstrategien sich an
diesen
Themenkomplex reihen.
TeilnehmerInnen dieses Seminars gewinnen einen Überblick über
mögliche psychische Aspekte des Sterbeprozesses. Es wird eine
aktive Auseinandersetzung mit den Möglichkeiten und Grenzen der
Einflussnahme auf die Lebensqualität sterbender Menschen in der
stationären
Versorgung ermöglicht. Auch wird der Frage nachgegangen, ob und
in welcher Form Rituale den beteiligten Personenkreisen eine
Unterstützung
im Rahmen der Abschiednahme bieten können. In der theoretischen
und praktischen Beschäftigung mit den medizinischen und
versorgungstechnischen Aspekten, mit den psychosozialen und
spirituellen Seiten des Sterbens bietet das Seminar einen Raum
über die
eigene Angst vor dem Tod zu lernen und sich konkrete
Handlungsoptionen im professionellen Kontakt mit Sterbenden
anzueignen.
Zielgruppe
Mit dem Thema Sterbekultur werden MitarbeiterInnen aus den
Bereichen Pflege, Soziale Betreuung, Ehrenamt in der stationären
Altenpflege
angesprochen.
Methoden
Seminarvortrag, Einzel- und Gruppenarbeit, Diskussion, Arbeit an
Beispielen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer
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